Leitbild des Instituts für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation (ISER)

Ethisch-moralische Aspekte

Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation (ISER) der Universität Rostock leisten wir durch Forschung und Lehre einen aktiven Beitrag zur gesellschaftlichen Anerkennung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Im Fokus stehen dabei die Akzeptanz und Wertschätzung von individueller Vielfalt und Diversität. Grundlegend für unsere Arbeit sind die Herstellung und Sicherung von Chancengerechtigkeit für Menschen mit Behinderungen sowie deren Partizipationsmöglichkeiten an der Gesellschaft im Spannungsfeld zwischen Fürsorge und Autonomie.

Auf der Grundlage eines humanistischen Menschenbildes sowie wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse der allgemeinen Pädagogik und der Sonderpädagogik sowie ihrer Nachbar- und Grundlagenwissenschaften bilden wir Studierende zu Fachkräften für die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen in vorrangig inklusiven und sonderpädagogischen Settings aus. Die primären Ziele unserer Arbeit sind die Kompetenzentwicklung und Professionalisierung angehender Lehrkräfte in Regel- und Förderschulen sowie von Fachkräften in den Frühen Hilfen.

Die Zusammenarbeit mit Studierenden, Kooperationspartnerinnen und -partnern in Praxis und Forschung, Kindern und Jugendlichen sowie die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe der Dozentinnen und Dozenten ist bestimmt durch professionelle Kompetenz sowie durch Wertschätzung und Akzeptanz im Umgang miteinander.

Gesellschaftliche Aspekte

Das ISER versteht sich als Kompetenzzentrum zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit international und national diskutierten Fragestellungen der Sonderpädagogik und angrenzender Wissenschaftsgebiete. Wir beziehen uns in unserer Arbeit im Schwerpunkt auf die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen, die Frühförderung und schulische Prävention, die sonderpädagogische Diagnostik sowie anthropologische und ethische Aspekte. Die Forschung über das Gelingen von Inklusion hat hierbei einen hohen Stellenwert, ebenso die wissenschaftliche Begleitung regionaler Innovationen mit einem Bezug zu den Schwerpunkten der Arbeit am ISER.

In der Forschung und bei der Schulentwicklung kooperieren wir zuverlässig mit den Akteuren des Schulsystems und stellen uns den Herausforderungen eines solidarischen Spannungsverhältnisses zur Praxis.

Berufliche Aspekte

Als Lehrende vermitteln wir sonderpädagogisches Wissen und Können auf fachlich und methodisch hohem Niveau. Dabei wirken wir orientierend auf das berufliche Selbstverständnis und die persönliche Entwicklung der Studierenden zu fachlich kompetenten, reflektierten und engagierten Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen bzw. Lehrerinnen und Lehrern allgemeiner Schulen hin. Wesentliche Bezugspunkte sind die gesellschaftlichen Qualifikationsanforderungen an Lehrkräfte, wie sie beispielsweise in den Richtlinien der KMK zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung formuliert wurden. Zentrale Kompetenzbereiche sind Unterrichten, Erziehen, Diagnostizieren und Fördern, Innovieren und die Gestaltung einer inklusiven Schule.

Als Forschende setzen wir uns mit aktuellen Fragen der Sonderpädagogik auseinander und fördern aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Forschung und Lehre stellen eine Einheit dar.

Wir engagieren uns in der akademischen Selbstverwaltung, um wesentliche universitäre Entscheidungen zur Gestaltung von Lehre, Studium und Forschung mitzugestalten.

Wissenschaftliche Aspekte

Wir stellen uns den Herausforderungen einer grundlagen- und anwendungsorientierten Wissenschaft, die sich am interdisziplinären biopsychosozialen Modell von Entwicklung unter dem Einfluss von Risiko- und Schutzfaktoren orientiert. Theorien verwandter Wissenschaftsdisziplinen – vor allem der Psychologie, der Soziologie, der Neurobiologie und der Bildungswissenschaften einschließlich allgemeiner Didaktik und Fachdidaktiken – werden bei der Diskussion und Klärung sonderpädagogischer Forschungsfragenberücksichtigt und sinnstiftend miteinander verbunden. Methodisch wird dabei ein quantitativempirischer Zugang favorisiert. Die quantitativen Methoden werden anforderungsbezogen um qualitative Auswertungen ergänzt.